Aktuelle Studien, Umfragen und Zahlen von Januar bis Februar 2025

In regelmäßigen Abständen fassen wir die interessantesten aktuellen Zahlen, Studien und Umfragen zusammen, die uns bei unseren Recherchen für unseren Agenturnewsletter „early bird“ über den Schreibtisch laufen. Dieses  Mal geht es unter anderem um Beamtenpensionen im Verhältnis zu Renten, um Krankheitstage, Milliardäre und die unterschiedlichen Größen von Mann und Frau. Außerdem haben wir Studien zur Wahrnehmung von CEOs und dazu, wie es Unternehmen angesichts von Trump noch mit der gesellschaftlichen Verantwortung halten.

Zahlen rechter Straftaten steigen

Die Zahl der rechtsextremen Straftaten in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Allein bis zum 30. November 2024 habe die Polizei 33.963 Delikte im Bereich »politisch motivierte Kriminalität – rechts« registriert, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND ) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linkengruppe im Bundestag. Im Jahr 2023 verzeichnete das Bundeskriminalamt in seiner Statistik laut Antwort des Innenministeriums insgesamt 28.945 rechtsmotivierte politische Straftaten. 2024 ist die Zahl der Straftaten demnach um mindestens 17,34 Prozent angestiegen.

Ruisingers Bahntagebuch 2024

Der bekennende Bahnfan Dominik Ruisinger hat sein Bahntagebuch 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse überraschen jetzt nicht, aber seine sieben Empfehlungen für dieses Jahr sollte man beherzigen:

Kranken-Zahlen

Die Anzahl an Krankentagen in Deutschland ist weiterhin rekordverdächtig hoch. Arbeitnehmer sind im Schnitt 20 Tage im Jahr krank, im EU-Schnitt sind es nur 8 Tage. Die Kosten dafür sind hoch: Arbeitgeber zahlen in Deutschland pro Jahr 77 Milliarden Euro Gehälter für kranke Mitarbeiter. Von den Krankenkassen kommen noch einmal 19 Milliarden Euro hinzu. Das entspricht rund 6 Prozent der gesamten Sozialausgaben.“

Zahlen zum Krankfeiern

Es wird ja gerne immer wieder kolportiert, dass Deutschland Weltmeister im Krankfeiern sei. Das stimmt nicht, bei den krankheitsbedingten Fehltagen liegt Deutschland unter den OECD-Ländern Deutschland im Mittelfeld. (Quelle: IG-Metall)

Zahlen zur Arbeitsmotivation… in Deutschland

Den Menschen in Deutschland fehlt die Motivation am Arbeitsplatz. Das zeigt eine Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Nicht einmal jeder zweite Angestellte (48 Prozent) gibt demnach an, auf der Arbeit sein Bestes zu geben. Das Motivationsniveau hierzulande liege somit unter dem internationalen Durchschnitt von 54 Prozent. An der Umfrage im August nahmen weltweit 17.350 Menschen teil. 1000 davon in Deutschland.

… und in der Welt

Zum Teil noch deutlich unmotivierter waren den Angaben zufolge Beschäftigte in Frankreich (37 Prozent), den Niederlanden (36 Prozent). In Japan sind sogar nur 19 Prozent voll motiviert. Besser ist die Situation in Indien (67 Prozent), China (59 Prozent) und den USA (57 Prozent).

Beamten-Zahlen

Wie wir hören gehen Beamte gerne vorzeitig in den Ruhestand. Nett das. Lassen wir mal Zahlen sprechen: 3.240 Euro beträgt das Ruhegehalt von Beamten („Pension“ genannt) im Durchschnitt (sic!). Bei den Arbeitern und Angestellten liegen sie im Durschnitt bei 1664 Euro, bei Frauen sogar bei 1.220. Die überhaupt mögliche höchste Bruttorente für Arbeiter und Angestellte liegt bei 3.384 Euro. Laut deutscher Rentenversicherung erreichen überhaupt nur 50 (sic!) Rentner mehr als 3000 Euro Rente; dann haben sie 50 Jahre Beiträge gezahlt. (Quelle: Badische Zeitung)

Wahl-Zahlen

42 Prozent der Wahlberechtigten sind über 60 Jahre alt, gegenüber vier Prozent Erstwählern. Bei der letzten Bundestagswahl waren noch die Hälfte der Wähler 53 Jahre alt. Bei der nächsten Wahl werden die über unsere Zukunft bestimmen, die selber nicht mehr berufstätig sind. (Quelle: Die Zeit).

Demographische Zahl

Nur noch in jedem fünften Haushalt leben heute Kinder unter 18 Jahren. (Quelle: Die Zeit).

Milliardärs-Zahlen

Oxfam meldet, dass es weltweit 2.769 Milliardäre gibt, allein im vergangenen Jahr seien 204 neu dazugekommen. Gleichzeitig stagniere die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank lebten. Deutschland hat dem Bericht zufolge die viertmeisten Milliardäre weltweit – nach den USA, China und Indien. Ihre Zahl stieg demnach im vergangenen Jahr um neun auf 130. Ihr Gesamtvermögen liege inzwischen bei 625,4 Milliarden US-Dollar. Oxfam errechnete zudem, dass deutsche Milliardärinnen und Milliardäre überdurchschnittlich von Erbschaften profitieren. Während weltweit 36 Prozent des Milliardärsvermögens aus Erbschaften stammt, sind es hierzulande sogar 71 Prozent.

Dazu ein Zitat nicht von Politikern: „Dass Kapitaleinkünfte niedriger besteuert werden als Arbeitseinkünfte, ist nicht korrekt. “Lars Feld, Ex-Chef der Wirtschaftsweisen, und Justus Haucap, Ex-Chef der Monopolkommission

Zahlen zur Erinnerung

40 Prozent der 18 bis 29-Jährigen in Deutschland wissen nicht, dass etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus ermordet wurden. 12 Prozent erklären, sie hätten vom Holocaust nie gehört (Quelle: Jewish Claims Conference).

Zahlen zu Steuern und Sozialabgaben

Steuern und Sozialabgaben fallen in Deutschland hoch aus. Bei einem Single mit Durchschnittseinkommen liegen sie bei 47,9 Prozent. Der Durchschnitt in den OECD-Ländern liegt bei 34,8 Prozent; nur in Belgien fällt die Belastung mit 52,7 Prozent noch höher aus.

CEOs immer mehr im Scheinwerferlicht

Volkswagen-Chef Oliver Blume, Mercedes-CEO Ola Källenius und Rheinmetall-Chef Armin Papperger dominierten die Medienberichterstattung des Jahres 2024 zu Wirtschaftsthemen – sie stehen an der Spitze des Medienpräsenz-Rankings 2024. Jeder vierte Artikel, der sich im Jahr 2024 mit den Chefs der Dax- und MDax-Unternehmen beschäftigte, handelte von diesen drei Managern. Was bedeutet das für die Kommunikation?

„Medien nutzen verstärkt die Person des oder der Vorstandsvorsitzenden, um über die Entwicklung in einem Unternehmen oder einer Branche zu berichten. Der CEO steht mit seinem Gesicht deshalb immer stärker für den Erfolg oder Misserfolg“, sagt Dr. Harald Maass, Managing Partner beim Beratungsunternehmen Keynote. Mehr dazu:

Vergangene Zahlen

Die USA waren mit 40 Prozent Anteil das größte Geberland der weltweiten Entwicklungshilfe. Das ist vorbei. Der Präsident, der sich von Gott erwählt wahnt (sic), hat seinen Effizienzbeauftragten Elon Musk beauftragt, die Entwicklungshilfeagentur USAD zu schließen; betroffen sind etwa 130 Staaten. Musk startete dann auch eilfertig einen Feldzug gegen die „woke“ Behörde:“Schlangennest von linksradikalen Marxisten, die Amerika hassen.“

Flüchtlings-Zahlen

Im Theaterdonner des Vorwahlkampfes gehen die Fakten schon mal verloren. Tatsache ist, dass die Zahl der Flüchtlinge zurückgegangen ist und die Abschiebungen zugenommen haben; auch weil die Ampel zahlreiche Maßnahmen zur Verschärfung der Asylpolitik umgesetzt hat und die EU die Außengrenzen mehr schützt. 250.945 Asylanträge gab es 2024 (2023: 351.915), das ist ein Rückgang von 28 Prozent. 18.384 Abschiebungen gab es 2024 (2023:15.193), das ist ein Anstieg von 21 Prozent. (Quelle: Die Zeit)

Größen-Zahlen

Zwölf Zentimeter beträgt der durchschnittliche Unterschied zwischen Männern und Frauen international, in Deutschland sind es sogar 14: Während es der deutsche Mann im Mittel auf 180 Zentimeter bringt, erreicht die deutsche Frau nur 166 Zentimeter; und der Unterschied zwischen den Geschlechtern nimmt in rasantem Tempo zu. (Quelle: Fachblatt Biology Letters der britischen Royal Society)

Wie steht es um die gesellschaftspolitische Haltung von Unternehmen?

Sollen sie sich öffentlich positionieren oder ist Zurückhaltung angesagt. Robert Hoyer, Gründer und Geschäftsführer der Hamburger Agentur Exhausting, hat für das PR-Journal verschiedene Unternehmen dazu befragt. Die Antworten fallen unterschiedlich aus, die einen zeigen Haltung, die anderen verweisen auf die Risiken. Vor dem Hintergrund der aufgeheizten Stimmung zum Ende des Wahlkampfs hat Robert Hoyer eine differenzierte Analyse vorgelegt.

Zahlen-Mythos „Kuckuckskinder“

Gemeint sind Kinder, deren biologischer Vater ein anderer ist als der Partner der Mutter. Lange Zeit kursierten Zahlen, die besagten, dass 10 Prozent der Kinder Kuckuckskinder sind. Die moderne Gentechnik widerlegt das, tatsächlich sind es knapp ein Prozent, bei denen der vermeintliche Vater vom echten abweicht; es gibt ähnliche Zahlen aus anderen Ländern. Der Mensch scheint monogamer als bisher vermutet.

Generation Z doch nicht faul

Eine Studie aus Deutschland hat ein beliebtes Klischee widerlegt: Laut dem Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung arbeiten junge Menschen so viel wie lange nicht mehr. 2023 betrug die Erwerbsquote der 20- bis 24-Jährigen 76 Prozent und erreichte damit das Niveau von 1995.

Die Befunde widersprächen gängigen Klischees zur mangelnden Arbeitsbereitschaft der Generation Z, schreiben die Autoren der Studie.

Atom-Zahlen

Es gibt in Deutschland noch immer keine Lösung für ein atomares Endlager. Der Termin für die Suche hat sich bereits auf 2046 verschoben. Die Genehmigungen für die Zwischenlager laufen aber sukzessive ab 2037 aus ???

Derweil werben CDU/CSU und AfD unbeirrt für eine Rückkehr der Atomkraftwerke.

Shell-Jugendstudie: Wir haben uns geirrt

Wir waren uns doch in unseren Vorurteilen so schön einig: Unsere Jugend ist kaputt, faul, wählt extremistisch, denkt pessimistisch und hat kein Vertrauen mehr in Politik, Gesellschaft und Staat.

Oder?

Und dann kommt die neue Shell-Jugendstudi: Deutschlands Jugendliche blicken trotz Sorgen um Krieg und Wirtschaft optimistisch in die Zukunft: Zur Studie.

KI in der Schule

Viele Lehrer nutzen Künstliche Intelligenz für schulische Zwecke. So haben bereits 51% Erfahrungen etwa mit Anwendungen wie ChatGPT, SchulKI, FieteAI gesammelt; 28% werden dies auch künftig tun.

Das ergab eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 502 Lehrern der Sekundarstufen I und II. Die Anwendungsfelder sind da vielfältig: 81% der Lehrer haben KI konkret zur Wissensvermittlung im Unterricht eingesetzt und 59%, um Schülern KI zu erklären. 43% haben mithilfe von KI-Tools individuelles Feedback gegeben und rund ein Drittel (36%) hat Unterrichtsstunden damit vorbereitet. 30% haben sich Prüfungsaufgaben von einer KI erstellen lassen, 29% wiederum Prüfungen bzw. Aufgaben mithilfe von KI kontrolliert.

Aber (Trommelwirbel!) 37% der Lehrer haben ihren Schülern die Nutzung von KI für Hausaufgaben ausdrücklich verboten! (hg). Mehr dazu:

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