Experten dämpfen Erwartungen: Vor 2030 wird es keine vollkommen selbstfahrenden Fahrzeuge geben. Probleme gibt es immer noch bei Technik, Sicherheit und Rechtsprechung.
Seit gut zwei Jahren unterstützen wir das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur bei der Organisation der Veranstaltungsreihe „Forschung made in Niedersachsen“. Am 25. April waren wir in Braunschweig. Bei strahlendem Sommerwetter (sic!) kamen gut 100 Gäste in die coole Location des Trafo Hub in den Wichmann Hallen. Zum Thema „Autonomes Fahren – Fortschritt oder Entmündigung durch Technik“ diskutierten niedersächsische Wissenschaftler aus Braunschweig, Wolfenbüttel und Hannover mit dem Publikum und mit Minister Björn Thümler.
Alle Experten zweifelten daran, dass es vor 2030 vollkommen selbstfahrende Fahrzeuge geben werde. Technisch seien die Prototypen heute zwar schon in der Lage schneller zu reagieren als der Mensch, auf viele Situationen, wie unterschiedliche Wetterlagen, müssten die Autos noch angepasst werden, erläuterte Katharina Seifert , Direktorin des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik. Zunächst werde es Autos geben, bei denen der Fahrer noch entscheiden kann, ob er das Lenkrad selber in die Hand nimmt, ergänzte Informatiker Florian Pramme von der Ostfalia Hochschule. Der Jurist Hans Steege aus Hannover dämpfte dann auch überspannte Erwartungen, denn die Gesetzeslage verhindere noch die Dominanz von autonomen Fahrzeugen. Und Martin Johns von der Universität Braunschweig verwies auf die Sicherheit:“Die autonomen Fahrzeugfe sind heute mehr Computer als Auto und bieten große Angriffsfläche für Hacker.
Thorsten Windus-Dörr
Die nächste Veranstaltung von Forschung made in Niedersachsen zum Thema:
„Woher kommst du? Einblicke in die Provenienzforschung“
findet am 28. Mai 2019 von 18:00 bis 19:30 im Niedersächsischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg statt.
Mehr Details zu den Veranstaltungen und der Veranstaltungsreihe allgemein gibt es hier: