Die Redaktion unseres Newsletters „early bird“ berichtet regelmäßig über aktuelle Umfragen und Studien. Jetzt in Corona-Zeiten erscheinen erstaunlich viele davon. Deshalb haben wir hier einige aus dem September zusammengetragen. Es geht um die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Corona, die Eigenwahrnehmungen von Schülern, die Mehrwertsteuersenkung, der Nutzung von Bar- oder Kartenzahlung der Verbraucher, Elektrofahrzeuge und schließlich, welche Inhalte im Internet am meisten geklickt werden.
Studie: Wie die Corona-Pandemie die Arbeitswelt verändert hat
Die berufliche Sicherheit stellt für viele Beschäftigte in der Zeit der Corona-Pandemie ein wichtiges Kriterium in ihrem Beruf dar. Zu diesem Ergebnis kommt das Meinungsforschungsinstitut YouGov in ihrer repräsentativen Umfrage von 3.633 Erwerbstätigen im Auftrag des Haftpflichtverbandes der Deutschen Industrie (HDI). Viele Beschäftigte stehen Digitalisierung und Homeoffice offener gegenüber; 45 Prozent der Erwerbstätigen setzen mehr digitale Technik in ihrem Arbeitsalltag ein als zuvor. Es zeigen sich aber auch die unterschiedlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Berufswahrnehmung: Fachkräfte aus der Informations- und Kommunikationstechnik stehen ihrer Arbeit und ihrem Beruf positiver gegenüber, Beschäftigte aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie sind ihrer Arbeit gegenüber mittlerweile kritisch eingestellt. https://www.nordic-market.de/hdi-berufe-studie-2020-corona-verandert-die-arbeitswelt-radikal
Studie: Jugendliche fühlen sich auf die Rolle als Schüler reduziert
Eine Studie der Universität Hildesheim kommt zu einem niederschmetternden Ergebnis: Jugendliche und junge Erwachsene erleben eine paradoxe Situation: Einerseits sind Schulen seit Wochen geschlossen und der vertraute Alltag radikal auf den Kopf gestellt, doch andererseits haben Jugendliche den Eindruck, dass sie ausschließlich als Schüler wahrgenommen werden.Die Bandbreite jugendlicher Lebenswelten, die Vielfalt ihrer Interessen und Bedürfnisse, werden aktuell auf das Homeschooling reduziert. https://hildok.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/docId/1078
Studie: Viele unbeeindruckt von Mehrwertsteuersenkung
Laut einer Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) planen 75 Prozent der Erwerbstätigen keine Mehrausgaben wegen der Mehrwertsteuersenkung. Neben Zukunftsangst liegt das daran, dass viele Menschen nicht glauben, dass Unternehmen die Senkung an die Verbraucher vollständig weitergeben. Nur 6 Prozent sind davon überzeugt, dass die Senkung der Preise an die Kunden „ganz überwiegend“ weitergegeben wird. https://www.boeckler.de/pdf/p_imk_pb_97_2020.pdf (S. 3-7)
Verbraucherstudie: Bargeld oder Karte?
Deutsche sind immer noch Bargeldfans. Doch in der Corona-Krise zahlen laut einer Studie immer mehr Menschen mit Karte oder App. Und andere europäische Länder sind sogar noch weiter. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/corona-bargeld-101.html
Studie: Kurze Inhalte erhalten mehr Backlinks
Eine neue Studie zeigt auf, welche Inhalte im Internet am besten funktionieren. Aufgegliedert nach Format, Inhalt und Emotion. Texte, die nicht länger als 700 Wörter sind, häufiger Backlinks erhalten und geteilt werden als längere Texte.
Über 5.000 Artikel wurden in die Studie mit einbezogen, jeder von ihnen hatte mindestens 25 Backlinks. Außerdem wurden Beiträge von großen News-Seiten von der Studie ausgeschlossen, um die Ergebnisse relevanter für Marketer zu gestalten. Zu den Themen, die am häufigsten geteilt wurden, gehören Sport (5.202 Shares), Sex und Beziehung (4.610 Shares) und Fitness (4.587 Shares). Weitere Themen in der Liste sind Gesundheit, Technologie, Reisen, Essen und Trinken und Finanzen.
Studie: Erst 2050 werden Elektrofahrzeuge wirklich klimaneutral sein
Eine neue Studie im Auftrag der EU-Kommission zeigt, dass Elektrofahrzeuge bis 2050 von der Herstellung über die Nutzung und das Recycling fast CO2-frei sein können. Voraussetzung dafür ist, dass in allen Lebenszyklen der verwendete Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Damit kann der Emissionswert eines Mittelklasse-Wagens laut Studie 2050 bis auf lediglich 33 g CO2-Äquivalente je km sinken (im Vergleich 2020: 120 CO2-Äquivalente). Dafür muss vor allem der Prozess der Fahrzeug- und Batterieherstellung stärker auf nachhaltige Lieferketten und Kreislaufwirtschaft setzen. Die Studie soll Entscheidungsträgerinnen und -trägern wie der EU-Kommission als Informationsgrundlage für Maßnahmen gegen die Umweltprobleme durch den Verkehrssektor dienen.
Mehr dazu in unserem Klimaforum Hannover: https://www.facebook.com/klimaforumhannover
Anna Spielvogel (as)
Hier geht es zu einigen interessanten Studien im Juni 2020.