Die Redaktion unseres Newsletters „early bird“ berichtet regelmäßig über aktuelle Umfragen und Studien. Deshalb haben wir hier einige aus dem November zusammengetragen. Es geht um die Anforderungen an die Wissenschaftskommunikation, um die potentielle Klimaneutralität Deutschlands bis 2050, die Einstellung der jungen Europäer zu Corona und vieles mehr.
Neue Anforderungen an die Wissenschaftskommunikation
Widerspruch und Diskurs gehören zum Wesensmerkmal der Wissenschaft, während die Politik eher nach klaren Antworten und Entscheidungen verlangt. So können wissenschaftliche Erkenntnisse in der Pandemie schnell zu Krisenthemen werden. Der Druck auf die Wissenschaftler, belastbare Ergebnisse zu produzieren, ist enorm und die Anforderungen wandeln sich zunehmend. Anhand der Erkenntnisse aus der „Corona-Kita-Studie“ der Bundesregierung lassen sich maßgeblich 3 Punkte in den veränderten Anforderungen an die Kommunikation der Ergebnisse zeigen. Erstens: Der Dialog muss neu ausgerichtet und transparent werden, um das Teilhaben am Forschungsprozess zu ermöglichen. Zweitens: Krisen machen Probleme schneller offensichtlich, weswegen die kommunikative Aufgabe der Wissenschaft in der sachlichen Entschleunigung von zugespitzten Dynamiken liegt. Und drittens funktioniert Forschung und Ergebniskommunikation in der Krise nicht ohne schnelle, sichere und vor allem digitale Lösungen.
https://www.pressesprecher.com/nachrichten/corona-kita-studie-komplexitaet-im-krisenmodus-1282452117
Klimaneutrales Deutschland bis 2050 ist möglich
Eine Reduktion der Treibhausgase in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent und Klimaneutralität bis 2050 sind machbar und technisch umsetzbar. Das zeigt erstmals die Studie „Klimaneutrales Deutschland“, deren Ergebnisse heute vorab vorgestellt wurden. Darin haben Prognos, Öko-Institut und Wuppertal Institut in verschiedenen Szenarien untersucht, mit welchen konkreten Maßnahmen Deutschland bis zum Jahr 2050 seine Treibhausgasemissionen auf Null senken kann. Wichtige Maßnahmen sind dabei ein Kohleausstieg bis 2030, eine Reduktion der Tierbestände oder der weitere Ausbau des öffentlichen Verkehrs: https://jrf.nrw/2020/10/wi-klimaneutral-bis-2050/
Die Coronakrise beeinträchtigt die Berufsausbildung in Deutschland
35 Prozent der Personalleiter berichteten von betrieblichen Einschränkungen für Auszubildende infolge von Corona. Soweit eine Umfrage des Ifo-Instituts mit dem Personaldienstleister Randstad. „Je größer das Unternehmen, desto mehr Personalleiter räumten Einschränkungen beim Ausbildungsbetrieb ein“, hieß es dazu. In kleinen Betrieben mit bis zu 49 Beschäftigten lag der Anteil bei 27 Prozent, in großen Firmen ab 500 Mitarbeitern dagegen bei 56 Prozent.
Das denken die jungen Deutschen über Corona und die EU
Die Ergebnisse der TUI-Jugendstudie für das Jahr 2020 zeigen, dass 52 Prozent der jungen Deutschen die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung für angemessen halten. Den 16 bis 26-Jährigen sei Home Schooling und Home Office schwergefallen. Besonders schwer taten sich die sehr jungen Befragten mit geschlossenen Schulen und Fernunterricht. Neben den Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten sind es aber die sozialen Kontakte und Gelegenheiten, die den jungen Leuten am meisten fehlten. Verstärkt wurde durch Corona außerdem ein weiterer Trend: Seit Beginn der Befragungen nimmt der Anteil der jungen Menschen ab, für die das aktuelle Verhältnis zwischen der EU und ihren Mitgliedsstaaten „genau richtig“ ist. Nach wie vor bleibt trotz Corona der Umwelt- und Klimaschutz das aktuell wichtigste politische Thema der EU für junge Menschen. Seit dem Jahr 2017 führt die TUI Stiftung die Studie „Junges Europa“ durch, um die Lebenswelt, Identität und politische Einstellung junger Menschen in Europa besser verstehen zu können. Ziel ist es, den Europagedanken zu stärken.
https://www.tui-stiftung.de/media/jugendstudie-2020-der-tui-stiftung-junge-deutsche-solidarisch-gegen-corona-und-fuer-mehr-europa/
Norddeutsche sind am Glücklichsten
Es gibt gute Nachrichten für die Bewohner der norddeutschen Tiefebene: Die Studie vom Institut für Demoskopie in Allensbach im Auftrag der Deutschen Post für das Jahr 2020 hat ergeben, dass die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein am Glücklichsten sind. Jedoch müssen auch diese zwei Bundesländer Einbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, da gerade die Lebenszufriedenheit vieler Deutscher durch die Corona-Krise in kürzester Zeit gesunken ist.
80 Prozent der Befragten gaben außerdem an, froh darüber zu sein, während der Pandemie in Deutschland zu leben. Die Hauptsorge der Deutschen bleibe trotz des neuen Coronavirus der Klimawandel.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Neue-Studie-Hamburger-in-Deutschland-am-gluecklichsten
Unternehmen sehen Home-Office skeptischer als Arbeitnehmer
Steigert Home-Office die Produktivität oder nicht? Einer Umfrage des Münchener Ifo-Institutes zufolge sehen die Unternehmen in Deutschland die Arbeit aus dem Home-Office weit weniger positiv als ihre Arbeitnehmer. 27 Prozent melden eine gesunkene Produktivität, 30,4 Prozent schätzen die Produktivität als gleich geblieben ein. Die Studie wurde im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen im Oktober durchgeführt und insgesamt 1097 Unternehmen befragt.
https://www.zeit.de/news/2020-11/14/unternehmensumfrage-homeoffice-nicht-gut-fuer-produktivitaet?utm_referrer=https
Hier geht es zu einigen interessanten Studien im Oktober.